Entlang der österreichischen Donau TAG 1
nur mit Solarenergie
Tagebuch-Eintrag 28.10.2024
Am 28.10. geht’s los! Sowohl der 12 V als auch der 48 V Akku ist voller Sonnenergie der letzten Woche. Um 08:00 Uhr fahren wir los nach Pyrawang, wo das Boot bei der Slipanlage der FF Pyrawang (vielen herzlichen Dank, dass wir diese verwenden dürfen!) in die Donau kommt. Das ist jetzt aber nicht der oberste Punkt der österreichischen Donau, würde jetzt genörgelt werden, wenn man hier Kommentare abgeben könnte. Stimmt ist so. ABER es ist halt auch so, dass unsere Alpha ein in Österreich nicht zulassungspflichtiges Boot ist, weil unter 7 m und mit weniger als 4,4 kW elektrischer Antriebsleistung. Das wissen aber die Deutschen nicht. Drum kommt eine Wasserung oberhalb der Staatsgrenze z.B. in Passau nicht in Frage. Weil wir’s aber ernst nehmen mit „Der ganzen österreichischen Donau“, geht‘s erst mal bergan.
Um 10:50 Uhr geht‘s los. Mit halbwegs konstant 5 km/h über Grund. Dazu braucht der Torqeedo im Schnitt 1,7 kW. Gegen mittags kommt dann auch endlich die Sonne durch den Hochnebel und die Solarzellen bringen noch mal 0,3 kW – beides beim 48 V System.
Um 13:10 Uhr fahre ich dann doch ein ganz kleines Stück nach Bayern rein und zwar mach ich einen
Bogen um den Mittelpfeiler der Eisenbahnbrücke. Ganz knapp stromabwärts davon ist die
Grenze und diese verläuft dann bis nach Jochenstein ca. mittig in der Donau. Bis hier her hab
ich 50% des 48V Akkus verbraucht. Stromabwärts versuche ich es erst einmal mit dem 12V Motor, den ich neben dem „großen“ Torqeedo am Heck befestige. Mit der 2. von 5 Stufen schaffe ich 8,5 km/h über Grund und das Boot ist ausreichend manövrierfähig. Der Stromverbrauch ist beim 12 V System leider nicht so genau dokumentiert, da kann ich nur die Spannung beobachten und die bleibt konstant bei 12,3V.
Um 14:30 Uhr bin ich wieder in Pyrawang und lege kurz am Gästesteg an. Ich versuche das Boot optimal in die Sonne zu drehen und bekomme dafür 350-400 W auf dem 48 V System und 3,5 A beim 12V Akku geladen.
Da ich am nächsten Tag arbeiten muss, suche ich mir eine öffentliche Verbindung nach Hause und oh Schreck es gibt nur 2 Busse pro Nachmittag hier. Den ersten versäume ich gerade und der 2. geht um 17:30 Uhr. Da ist es mir zu unsicher noch die Schleusung in Jochenstein zu machen, zumal recht reger Verkehr ist und man vielleicht länger warten muss. Oberhalb von Jochenstein gibt es den Sportboothafen in Kasten. Lieber doch mit dem großen Motor und mit gut 10 km/h, bringt eine knappe Stunde Spielraum! Dort am Gästesteg angekommen ist keiner zuständig! Ich lege mit Bug gegen Süden an einem unbeschatteten Platz an und jemand, der gerade sein Boot neben meinem fest macht meint, dass das außerhalb der Saison gratis ist…. Na ich hoffe mal – gehen noch schnell auf einen Kaffee und nehmen dann den Bus heim zu. SOC 44 %.